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Internist, Kardiologe, Gastroenterologe, Diabetologe 1210 Wien

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Kardiovaskuläre Krankheitsbilder (Herz-Kreislauf-Erkrankungen) sind eine Gruppe von Erkrankungen, die vom Gefäßsystem und/oder vom Herzen ausgehen.

Wie funktioniert mein Herz?

Das Herz ist der Motor unseres Lebens. Es befindet sich in der Mitte des Brustkorbs, ist etwa faustgroß und wiegt ca. 260g (bei Frauen) bzw. ca. 300g (bei Männern). Das Herz wird durch die Herzscheidewände in zwei Hälften geteilt. Jede Hälfte besteht aus zwei Kammern, dem Vorhof und der Hauptkammer. Die Vorhöfe dienen als Sammelstelle für das Blut, das aus dem Körper zurück zum Herzen fließt. Von den Vorhöfen fließt das Blut in die Hauptkammern, die als Pumpstation in unserem Herz- Kreislaufsystem dienen und die Gefäße (Arterien, Venen, Kapillaren) mit Blut versorgen. Arterien führen vom Herz weg, Venen führen zum Herzen hin. In den feinen Kapillaren zwischen Arterien und Venen findet der Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen in die Organe und in das Gewebe statt.

Häufige kardiovaskuläre Krankheitsbilder

Koronare Herzkrankheit

Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (Koronararterien). Sie wird in den meisten Fällen durch Arteriosklerose (Arterienverkalkung) verursacht. Hierbei bedingen Ablagerungen in den Gefäßwänden eine Versteifung sowie eine zunehmende Verminderung des Gefäßquerschnitts. Die Folge ist eine Beeinträchtigung der Durchblutung und damit eine verminderte Sauerstoffversorgung der Herzmuskulatur. Es entsteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot, welches als Ischämie oder als Koronarinsuffizienz bezeichnet wird.

Das Leitsymtom der KHK ist die Angina pectoris (Brustenge). Mit zunehmendem Fortschreiten der Erkrankung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Begleiterscheinungen, wie Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz, sowie lebensbedrohlichen Komplikationen wie Herzinfarkt und plötzlicher Herztod.

Die KHK ist eine chronische Erkrankung, die im Verlauf von Jahren bis Jahrzehnten fortschreitet. Eine Heilung ist nicht möglich, jedoch kann die zunehmende Verschlechterung durch die Vermeidung oder medikamentöse Behandlung von Risikofaktoren meist eingedämmt werden. Des Weiteren kann die koronare Herzkrankheit durch therapeutische Eingriffe mittels Herzkatheter und operativ behandelt werden. Die KHK ist mit ihren akuten Manifestationen die häufigste Todesursache in den Industrienationen.

Stabile Angina Pectoris

„Stabil“ bedeutet in diesem Fall, dass die Angina Pectoris immer unter denselben Umständen auftritt. Es wird in vier Stadien unterschieden. Dabei steigern sich der Schmerz und die Einschränkungen, die eine stabile Angina Pectoris mit sich bringt, bei jedem Stadium.

  • Stadium 1 – sehr leichte Form, keine Beschwerden im alltäglichen Leben
  • Stadium 2 – Aktivitäten des täglichen Lebens nur gering eingeschränkt: Beschwerden nur bei schnellem Treppensteigen, Bergaufgehen, bei Kälte, Gegenwind.
  • Stadium 3 – Aktivitäten des täglichen Lebens deutlich eingeschränkt, z.B. eine Etage Treppensteigen
  • Stadium 4 – sehr schwere Form mit Beschwerden in der Ruhephase

Instabile Angina

„Instabil“ bedeutet in diesem Fall, dass die Beschwerden den bis dahin gewohnten Charakter ihres Auftretens verändern. Dabei unterscheidet man:

  • Ruheangina – die Schmerzanfälle dauern länger als 20 Minuten an
  • zunehmende Angina – Angina Pectoris, die sich innerhalb von zwei Monaten mindestens um einen Schweregrad verschlimmert hat

Krankheitserscheinungen – Typische Angina Pectoris

  • Art des Schmerzes: Druck in der Herzgegend, Engegefühl in der Brust, Brennender Schmerz und Luftnot
  • Ort des Schmerzes: über dem Brustbein, Mitte des Oberbauches und Hals, Unterkiefer, linke Schulter und Arm, linkes Schulterblatt

Krankheitserscheinungen – Untypische Angina Pectoris

Es kann auch zu untypischen Angina Pectoris-Beschwerden kommen, die beispielsweise bei bestimmten Körperhaltungen auftreten. Der Schmerz kann aber auch ausschließlich nachts auftreten oder er verschwindet einfach beim Fortsetzen der körperlichen Belastung.

Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt ist heutzutage die häufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die ersten Anzeichen für einen Herzinfarkt sind zumeist:

  • lange andauernde Schmerzen im Brustkorb
  • Luftnot, Übelkeit und Erbrechen
  • Hautblässe, kalter Schweiß
  • plötzlicher Kreislaufzusammenbruch, mit oder ohne Bewusstlosigkeit

Je früher ein Patient die Chance auf ärztliche Behandlung bekommt, umso höher sind seine Überlebenschancen. Bei der Behandlung wird zu aller erst angestrebt, das verschlossene Herzkranzgefäß wieder zu öffnen. Bei sofortiger Behandlung kann beinahe jeder Herzinfarkt einem günstigen Verlauf zugeführt werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Medikamentöse Behandlung der Risikofaktoren

Dilatation (PTCA) und Stent-Implantation:

PTCA steht für Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie und bedeutet die Möglichkeit zur Erweiterung der Engstellen in den Herzkranzgefäßen mittels Herzkatheter (Koronarangiographie). Bei der Herzkatheteruntersuchung wird ein Zugang über die Leistenarterie gelegt und mit Kontrastmittel die Herzkranzgefäße dargestellt. Falls sich dabei Engstellen an den Herzkranzgefäßen zeigen wird im Anschluss eine PTCA durchgeführt. Meistens wird bei der Prozedur ein Stent implantiert (Gefäßstütze aus Edelstahl), um das Gefäß dauerhaft offen zu halten. Ein Stent ist im Prinzip ein kleines Röhrchen aus einem Drahtgeflecht. Ein Stent bleibt für immer im Gefäß.

Aortokoronare Bypassoperation (ACBP)

Die ACBP ist die häufigste Herzoperation in der westlichen Welt. Bei Patienten mit mehreren Verengungen ist die Bypassoperation die Therapie der Wahl, um Lebensqualität und Lebenserwartung langfristig zu verbessern. Die Indikation ergibt sich aus koronarangiografisch gesicherten Stenosen, die das Gefäßlumen erheblich reduzieren und die nicht durch andere interventionelle Methoden beseitigt werden können. Bei der Operation werden die Engstellen oder Verschlüsse durch körpereigene, gesunde Gefäße überbrückt (z.B. Brustwandarterie, Unterschenkelvenen oder Unterarmvenen). Der Brustkorb wird geöffnet, der Patient an die Herzlungenmaschine angeschlossen und die Gefäßbrücken zwischen der Hauptschlagader und dem Herzkranzgefäß mit einem dünnen Faden befestigt.

Herzschwäche

Bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist das Herz nicht mehr dazu in der Lage, die benötigte Menge Blut durch den Körper zu pumpen bzw. kann das Herz die Blutversorgung der Organe nicht mehr gewährleisten.

Dieser Zustand kann sehr plötzlich innerhalb von Stunden oder Tagen eintreten. Dann handelt es sich um eine akute Herzinsuffizienz, einen medizinischen Notfall.

Eine chronische Herzinsuffizienz entwickelt sich dagegen allmählich, in der Regel über Monate oder Jahre. Eine chronische Herzschwäche kann auch zu einer akuten Herzschwäche werden – wenn beispielsweise Infekte, eine Blutarmut, eine Blutdruckkrise oder Herzrhythmusstörungen das geschwächte Herz zusätzlich belasten.

Ist hauptsächlich die linke Herzhälfte betroffen, sprechen Ärzte von einer Linksherzinsuffizienz. Betrifft die Krankheit vor allem die rechte Herzhälfte, heißt sie Rechtsherzinsuffizienz. Die Kombination aus beidem wird globale Herzinsuffizienz genannt.

Ursachen einer Herzschwäche sind z.B.

  • ein durchgemachter Herzinfarkt
  • langjähriger Bluthochdruck
  • Entzündung der Herzmuskels
  • Herzklappenerkarnkung
  • Alkoholismus
  • Speicherkrankheiten

Symptome

Die Beschwerden beginnen bei einer chronischen Herzinsuffizienz schleichend. Den Patienten fällt auf, dass sie weniger leistungsfähig sind – anfangs nur bei schwerer, später auch bei leichter Anstrengung. Sie fühlen sich rascher erschöpft und müde, kommen auch schneller außer Atem. Ein weiteres mögliches Symptom sind Flüssigkeitseinlagerungen, vor allem in Füßen, Knöcheln und Unterschenkeln.

Behandlungsmöglichkeiten

Ein „schwaches Herz“ ist keineswegs eine normale Alterserscheinung, wie viele Menschen glauben. Eine frühe und konsequente Therapie ist wichtig, um ernste Folgen zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern.

Die Behandlung richtet sich primär nach der auslösenden Krankheit. Wenn möglich wird die direkte Ursache behoben. Wichtig ist außerdem eine herzgesunde Lebensweise. Weiterhin gibt es Medikamente zur Herzentlastung und -stärkung. In bestimmten Fällen ist auch der Einsatz eines Herzschrittmachers, eine Verbesserung der Herzdurchblutung durch eine Stentimplantation oder eine koronare Bypass-Operation sinnvoll. Manchmal hilft eine Herzklappenoperation, bei schwerer Herzschwäche eventuell nur die Herztransplantation.

Herzklappenfehler (Vitien)

Herzklappen sind Bindegewebestrukturen, die zwischen den Vorhöfen und Herzkammern hängen (Segelklappen: Mitralklappe und Trikuspidalklappe) und die Herzkammern und große Gefäße trennen (Taschenklappen: Aortenklappe und Pulmonalklappe). Die Herzklappenfehler werden in angeborene und erworbene unterteilt.

Die angeborenen Fehler sind bereits bei der Geburt bestehende Missbildungen der betroffenen Klappe, welche sich im Laufe des weiteren Lebens verschlechtern.

Die erworbenen Fehler entstehen durch Entzündungen im Bereich der Herzklappen (Endokarditis) oder aber durch zunehmende Kalkablagerungen im Gewebe.

Bei defekten Herzklappen bestehen neben medikamentöser Therapie zwei Operationsmöglichkeiten:

Klappenrekonstruktion

Hier bleibt die eigene Herzklappe erhalten, die überflüssigen Anteile werden entfernt und bei unvollständigem Klappenschluss wird ein Kunststoffring in den Klappenansatz eingenäht. Bei völlig zerstörter oder verkalkter Klappe ist diese Technik nicht möglich.

Klappenprothesenimplantation

Man unterscheidet mechanische und biologische Herzklappenprothesen. Die mechanischen sind langlebig, aber machen eine dauerhafte Einnahme von bestimmten Medikamenten (Marcoumar) notwendig. Die biologischen Herzklappenprothesen haben den Nachteil, dass sie schneller degenerieren (verkalken).

Jede KlappenprothesenträgerIn unterliegt einer Endokarditis-Prophylaxe-Pflicht (antibiotische Behandlung) im Falle von Verletzungen oder Eingriffen. Die Patienten erhalten einen „Klappenprothesenausweis“, der immer mitgeführt werden sollte.

Herzrhythmusstörungen

Ein unregelmäßiger Herzschlag ist dabei die häufigste Art von Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern). Dieser ist medikamentös zu behandeln (Herzrhythmusmedikamente sowie meist Blutverdünnung). Diese Herzrhythmusstörung ist nicht lebensbedrohlich, kann aber die alltägliche Leistungsfähigkeit etwas einschränken. Gelegentlich wird eine Kardioversion (Elektroschock) vorgeschlagen.

Zur Orientierung: der normale Puls sollte zwischen 50 und 100 Schlägen pro Minute liegen und dabei eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen. Eine zu langsame Schlagfolge (Bradykardie) mit einem Puls unter 40 Schlägen pro Minute bedarf meist der Versorgung mit einem Herzschrittmacher. Herzkammerrhythmusstörungen (Kammertachykardie) bedürfen der Versorgung mit einem speziellen Herzschrittmacher/Defibrilator (AICD).

Herzschrittmacher

Ein Herzschrittmacher wird eingesetzt, wenn die elektrische Tätigkeit des Herzens nicht mehr ausreicht. Die Ursachen können auf verschiedenen „Etagen“ des Herzens liegen (Sinusknoten, AV-Knoten, His-Bündel etc.). Die Operation erfolgt in der Regel in lokaler Betäubung. Dank hoch entwickelter Technik wiegen die Schrittmacher nur noch 20g und werden unterhalb des Schlüsselbeins platziert. Die Elektroden (isolierte „Kabel“) verlaufen „unsichtbar“ innerhalb der Venen in das Herz. Je nach Störung benötigt das Herz Impulse in der rechten Herzkammer (Einkammerschrittmacher) oder sowohl im Vorhof als auch in der Kammer (Zweikammersystem). Nach 8-10 Jahren wird die Herzschrittmacherbatterie ausgetauscht. Bei schwerer Herzmuskelschwäche wird manchmal ein „Dreikammersystem“ notwendig. Hier wird die dritte Elektrode in der linken Herzkammer implantiert.

AICD

Der Automatische Implantierbare Cardioverter-Defibrillator (AICD) limitiert schnelle, lebensbedrohliche ventrikuläre (von der Herzkammer ausgehende) Rhythmusstörungen durch einen Elektroschock. Parallel werden herzrhythmusstabilisierende Medikamente auf die Dauer verabreicht.

Jeder Herzschrittmacherträger erhält einen „Schrittmacher-Ausweis“, der immer mitgeführt werden sollte. Das alltägliche Leben wird durch den Schrittmacher nicht beeinflusst. Allerdings sollten starke magnetische Felder gemieden werden (Kernspintomograph, Sicherheitsschleuse im Flughafen etc.). Das Benutzen von schnurlosen Telefonen und Mobiltelefonen ist möglich.

Bluthochdruck (Hypertonie)

Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation gilt ein systolischer Blutdruck >140 mmHg oder ein diastolischer Blutdruck größer als 90 mmHg als Bluthochdruck (Hypertonie). Besonders in den Industrieländern ist ein erhöhter Blutdruck weit verbreitet, bei über 55-Jährigen ist durchschnittlich jeder Zweite vom Bluthochdruck betroffen. Das Risiko für eine Hypertonie steigt mit wachsendem Lebensalter an. Doch Bluthochdruck kann bereits bei jungen Menschen auftreten. Vor allem aufgrund von Übergewicht und Bewegungsmangel nimmt die Anzahl betroffener Kinder und Jugendlicher in den letzten Jahren stetig zu.

Bluthochdruck macht zunächst keine Beschwerden. Die Betroffenen bemerken ihn meist nicht einmal, etwa 50% wissen nicht, dass sie zum Patientenkreis zählen. Das Gefährliche daran ist, dass mit einem dauerhaft zu hohen Blutdruck das Risiko für Schäden an lebenswichtigen Organen wie Herz, Gehirn, Nieren und Augen steigt. Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), Schlaganfall, Nierenschwäche oder Einbußen des Sehvermögens gehören zu den möglichen Folgen.

Knapp die Hälfte aller Todesfälle in den Industrieländern geht auf Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems zurück, meist ist Bluthochdruck als einer der wichtigsten Risikofaktoren daran beteiligt. Daran kann man ermessen, warum vorbeugende Maßnahmen so wichtig sind. Denn wird der Bluthochdruck rechtzeitig erkannt und gesenkt, kann das Entstehen von Folgeerkrankungen verhindert oder zumindest hinausgezögert und die Lebenserwartung erheblich gesteigert werden.

Ursachen der Hypertonie sind Störungen des Hormonsystems, des Herz-Kreislaufsystems sowie Nierenschäden. Dem größten Teil der Erkrankungen liegen jedoch weitgehend unbekannte Faktoren zugrunde. Zur Behandlung stehen verschiedene Medikamentengruppen zur Verfügung, die in Verbindung mit Änderungen des Lebensstils den Blutdruck effektiv senken und das Risiko der Komplikationen deutlich mindern können.

Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)

Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist die Durchblutung der Peripherie – üblicherweise der Beine und manchmal auch der Arme, gestört. Ursache dafür sind Verengungen oder gar Verschlüsse der Gefäße, deren Grund in den allermeisten Fällen eine Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“) ist. Durch die gestörte Durchblutung verschlechtert sich die Sauerstoffversorgung der Muskeln in den Beinen und Armen. Gerade wenn sie belastet werden (z.B. beim Gehen) und damit noch mehr Sauerstoff benötigen, kann es zu Schmerzen kommen.

Weil die Arteriosklerose, die meist die Ursache für die Durchblutungsstörungen der Extremitäten ist, nicht nur auf diesen Bereich beschränkt ist, sondern sämtliche Gefäße des Körpers betreffen kann, sind Krankheiten wie die Koronare Herzkrankheit und Durchblutungsstörungen des Gehirns bis hin zum Schlaganfall oft mit der PAVK vergesellschaftet. Eine PAVK verringert die Lebenserwartung durchschnittlich um etwa zehn Jahre.

Ursache

Risikofaktoren für eine arterielle Verschlusskrankheit sind unter anderem Rauchen, Diabetes, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck.

Symptome

Eine arterielle Verschlusskrankheit verursacht vor allem Schmerzen in den betroffenen Extremitäten. Bei einer PAVK der Beine spricht man auch von einer „Schaufensterkrankheit“, weil die Betroffenen aufgrund der Beschwerden oft alle paar Meter stehen bleiben müssen.

Diagnose

Erste Anhaltspunkte auf eine Durchblutungsstörung erhält der Arzt im Rahmen des Anamnese Gesprächs mit dem Patienten. Oszillographie, Ultraschall- und Ct oder MR-untersuchungen können dann helfen, die Diagnose zu stellen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit richtet sich in erster Linie nach der Schwere der Durchblutungsstörungen der Extremitäten. Sie reicht von Medikamenten über die Aufdehnung der verengten Gefäße bis hin zu Operationen.

Schlaganfall

Als Schlaganfall (Insult) bezeichnet man eine „schlagartig“ einsetzende Schädigung eines Gehirnbereiches.

Ursache

Die häufigste Ursache des Schlaganfalls ist eine Durchblutungsstörung. Sie führt dazu, dass Teile des Gehirns nicht mehr mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen) versorgt werden. Die betroffenen Gehirnzellen sterben nach kurzer Zeit ab. Die Durchblutungsstörung ist häufig Folge einer Arterienverkalkung (beispielsweise der Halsschlagadern, aber auch kleiner Gehirnarterien). Eine andere mögliche Ursache des Schlaganfalls sind Blutgerinnsel, die sich infolge einer Herzrhythmusstörung (Vorhofflimmern) im linken Herzvorhof bilden und mit dem Blutstrom ins Gehirn verschleppt werden, wo sie ein Gefäß verstopfen. In etwa 15 bis 20 Prozent der Fälle ist die Ursache des Schlaganfalls eine Einblutung, zum Beispiel infolge einer geplatzten Gehirnarterie bei Bluthochdruck oder einer angeborenen Gefäßmissbildung.

Symptome eines Schlaganfalls können u.a. sein

  • plötzliche Schwäche oder Lähmung von Arm und/oder Bein einer Körperseite
  • plötzliches Hängen eines Mundwinkels (Lähmung des Gesichtsnervs)
  • plötzliche Sprechstörungen
  • plötzliche Bewusstseinsstörung, Verwirrung
  • plötzliche Sehstörungen auf einem oder beiden Augen (z.B. Doppelbilder, Gesichtsfeldausfälle)
  • plötzlicher Schwindel, Gangstörung, Gleichgewichtsstörung
  • stärkster Kopfschmerz – insbesondere bei bekanntem Bluthochdruck

Behandlungsmöglichkeiten

Bei Verdacht auf Schlaganfall muss unverzüglich der Notarzt verständigt werden. Denn je schneller die Gehirndurchblutung wieder hergestellt werden kann, umso mehr Gehirngewebe kann gerettet werden.

Die Akutbehandlung des Schlaganfalls sollte, wenn möglich, auf einer Stroke Unit (Schlaganfalleinheit) erfolgen. Neben den unmittelbaren medizinischen Maßnahmen ist auch eine frühzeitige interdisziplinäre Betreuung des Patienten, die je nach Bedarf Physiotherapie, Logopädie etc. einschließt, entscheidend.

Krampfadern

Krampfadern (Varikose, Varikosis, Varizen) sind dauerhaft erweiterte, unregelmäßig geschlängelte Venen. Sie kommen vor allem an den Beinen vor, mitunter auch im Beckenbereich. Etwa die Hälfte aller Mitteleuropäer im Alter zwischen 25 und 74 Jahren leidet unter den häufig stark hervortretenden Adern, nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen. Auch die „Minimalvariante“, die eigentlich harmlosen Besenreiser – kleinste, erweiterte Hautvenen – empfinden viele Betroffene als kosmetisch störend.

Ursache

Die Ursachen des Krampfaderleidens sind vielfältig. Als primäre Varikose beruht es in erster Linie auf einer Venenwandschwäche. Viele Menschen haben eine Veranlagung zur Bindegewebs- und Venenschwäche und neigen dann auch zu Krampfadern. Zudem begünstigen Bewegungsmangel, Übergewicht und stehende berufliche Tätigkeit das Venenleiden. Es betrifft deutlich mehr Frauen als Männer. Unter dem hormonellen Einfluss in der Schwangerschaft lockert sich das Muskel- und Bindegewebe. Das gilt auch für die Venen. Je mehr Schwangerschaften, umso ausgeprägter ist die Tendenz, dass die Venen nachgeben. Zudem erschwert in der Schwangerschaft die sich vergrößernde Gebärmutter den Abfluss des Blutes aus den Beinen.

Symptome

Erste Symptome sind schwere, müde oder schmerzende Beine und Schwellneigung, vor allem nach langem Stehen oder Sitzen. Betroffene Frauen leiden kurz vor der Menstruation verstärkt darunter. Abends und bei warmen Temperaturen nehmen die Beschwerden zu, bessern sich aber nach Hochlagerung oder Kühlung der Beine. Wadenkrämpfe gehören nicht zu den typischen Beschwerden. Wenn erweiterte Adern sich unter der Haut abzeichnen oder in Form von Schlängelungen und Knoten hervortreten, nimmt das Venenleiden deutlich sichtbare Züge an.

Diagnose

Möglichst schon bei den ersten Anzeichen, die auf ein Venenproblem hinweisen, ist der Rat eines Arztes gefragt. Zum einen bessern meist schon einfache, gezielte Maßnahmen die Beschwerden in den Beinen. Zum anderen helfen rechtzeitige Diagnose und Therapie, ein Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten und Komplikationen zu vermeiden. Neben den mitgeteilten Symptomen und Hinweisen auf eine familiäre Veranlagung zu Krampfadern führen die körperliche Untersuchung und eine Sonografie der Venen auf die Spur.

Komplikationen

Krampfadern ziehen mitunter Komplikationen nach sich. So kann sich eine erweiterte Hautvene entzünden. Häufig bildet sich an der entsprechenden Stelle auch ein Blutgerinnsel, welches das Gefäß verschließt (Varikophlebitis). Das ist sehr schmerzhaft, der entzündete Bereich schwillt an und rötet sich. Außerdem kann sich das Blutgerinnsel bis in die tiefe Venenstrombahn hinein fortsetzen. Dann ist das Risiko von Lungenembolien erhöht. In dem Zusammenhang der Rat, bei ungewöhnlichen Schmerzen oder Schwellungen im Bein sofort ärztlichen Rat einzuholen, bei plötzlicher Atemnot und Brustschmerzen umgehend den Notarzt zu rufen.

Auf Dauer überlastet bei maßgeblicher Varikose das in den oberflächlichen Venen zirkulierende hohe Blutvolumen letztendlich auch die tiefen Venen, was zu chronischen Schwellungen (Ödemen) des Beines führt. Zudem können sich nach langjähriger Krampfaderkrankheit Hautveränderungen und Gewebeschäden bis hin zu Geschwüren entwickeln, mit anderen Worten: ein offenes Bein oder ein Ulcus cruris. Diese Komplikationen treten häufig in der Knöchelgegend auf.

Jedoch sind Krampfadern und ein offenes Bein manchmal auch Folge einer tiefen Venenthrombose. Darunter versteht man den Verschluss in der tiefen Venenstrombahn durch Blutgerinnsel. Solche Thrombosen treten vor allem an den Bein- und / oder Beckenvenen auf. In diesem Fall spricht der Arzt von einer sekundären Varikose. An den Arm- und Schultervenen kommen Thrombosen seltener vor.

Behandlungsmöglichkeiten

Oft wird gefragt, ob man vorbeugend etwas gegen das Krampfaderleiden tun kann. Die Antwort lautet: bedingt ja. Eine gesunde Lebensweise, Gewichtskontrolle, Ausdauersportarten, Venengymnastik und kalte Unterschenkel- oder Kniegüsse wirken in diese Richtung.

Häufig ist bei den Betroffenen aber doch schon eine Therapie nötig. Der Gefäßspezialist kann die Verhältnisse an den Beinvenen und ihre Behandlungsbedürftigkeit überprüfen und geeignete Wege vorschlagen. Infrage kommen konservative und operative Maßnahmen. Ausschlaggebend sind immer die Art der Erkrankung – der Krampfadertyp – und ihre Ausprägung. Zum Einsatz kommen Verfahren wie Kompressionsbehandlung, Verödung, Laser- und Radiowellentherapie oder eine Operation.

Thrombose

Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel (ein Thrombus) in einem Blutgefäß oder im Herzen. Dieser Blutpfropf behindert den Blutstrom. Normalerweise ist es für den Körper nützlich, dass unser Blut gerinnen kann – zum Beispiel, wenn wir uns in den Finger schneiden. Damit die Wunde nicht ewig blutet, kommt sofort eine ausgeklügelte Kettenreaktion in Gang: Blutzellen und körpereigene Gerinnungsstoffe stoppen die Blutung vor Ort. Es bildet sich ein Schorf, so dass die Verletzung in Ruhe ausheilen kann.

Manchmal gerinnt das Blut aber quasi versehentlich, ohne dass es erwünscht wäre. Es bildet sich plötzlich ein Blutpfropf, am falschen Ort, zur falschen Zeit. Dieses Blutgerinnsel verstopft die Strombahn teilweise oder komplett. Mediziner nennen dieses Geschehen „Thrombose“. Eine Thrombose kann theoretisch in jeder Ader des Körpers vorkommen – mit ganz unterschiedlichen Folgen. Steckt das Gerinnsel in den Schlagadern (Arterien), dann handelt es sich um eine arterielle Thrombose. Sie kann zum Beispiel der Grund für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder einen Beinarterienverschluss sein.

Beinvenenthrombose

Ärzte unterscheiden zwei unterschiedliche Arten der Beinvenenthrombose: eine Thrombose in den oberflächlichen Venen und eine Thrombose in den tiefen Venen (tiefe Beinvenenthrombose).

Eine oberflächliche Venenthrombose, welche auch als Venenentzündung bezeichnet wird, befällt weit überwiegend eine erkrankte, krampfadermäßig veränderte Vene. Die Ursache für diese Thrombose stellt also das Krampfaderleiden dar. Die zweite Form der oberflächlichen Venenthrombose entwickelt sich in einer zuvor gesunden Vene und kann dann Ausdruck einer zugrunde liegenden schweren anderen Krankheit sein.

Oberflächliche Venenentzündungen sind nicht selten und – im Gegensatz zu früheren Annahmen – auch nicht harmlos. Sie können zu einer tiefen Beinvenenthrombose führen, ebenso zu einer Lungenembolie. Wer bereits eine oberflächliche Thrombose durchgemacht hat, neigt eher zu einer erneuten oberflächlichen Thrombose (Rezidiv).

Da oberflächliche Thrombosen als Folge eines Krampfaderleidens sehr häufig zu Komplikationen führen, stellt eine frühzeitige Krampfaderoperation eine wesentliche vorbeugende Maßnahme dar. Insbesondere bei heißen Temperaturen erleiden viele Krampfaderpatienten zum Teil schwere oberflächliche Venenthrombosen.

Bei der tiefen Venenthrombose handelt sich hier um eine Thrombose in den tiefen Beinvenen, also in den Adern, die im Inneren des Beins verlaufen. Bei dieser tiefen Venenthrombose (TVT, Phlebothombose) ist eine zügige Therapie ganz entscheidend – mit Medikamenten und Kompressionsstrümpfen, eventuell auch eine Operation oder Auflösebehandlung des Thrombus (Lyse). Denn es besteht ein hohes Risiko für eine gefährliche Lungenembolie.

Risikofaktoren

Zahlreiche Faktoren erhöhen das Risiko für eine tiefe Beinvenenthrombose: zum Beispiel größere Operationen, Übergewicht, Blutgerinnungsstörungen, Krebsleiden, eine Schwangerschaft oder die „Antibaby-Pille“ vor allem in Kombination mit Rauchen. Eine wesentliche Ursache stellt auch das Krampfaderleiden dar. Auch längere Inaktivität kann eine Thrombose provozieren – beispielsweise stundenlanges Sitzen mit abgewinkelten Beinen wie bei einer ausgedehnten Busreise oder einem Langstreckenflug. Letzteres sorgte mehrfach als „Touristenklasse-Syndrom“ (economy class syndrom) für Schlagzeilen. Bettlägerigkeit oder die Ruhigstellung eines Beines in einem Gipsverband erhöhen ebenso die Gefahr.

Symptome

Eine Thrombose kann ganz unterschiedliche Beschwerden verursachen, je nachdem, welches Blutgefäß betroffen ist. Manchmal bleibt das Gerinnsel auch völlig symptomlos oder macht erst nach einer Weile auf sich aufmerksam.

Folgende Zeichen deuten auf eine tiefe Beinvenenthrombose hin: Das betroffene Bein schwillt an, schmerzt, fühlt sich schwer und ungewöhnlich warm an. Die Haut der betroffenen Extremität kann sich bläulich verfärben.

Diagnose

Oft deuten die Krankheitszeichen bereits auf eine Thrombose hin. Verschiedene Untersuchungen, zum Beispiel Ultraschallverfahren, helfen dem Arzt, die Diagnose zu sichern.

Komplikationen

Bei unbehandelten Bein- und Beckenvenenthrombosen ist die Gefahr groß, dass es zu einer womöglich lebensbedrohlichen Lungenembolie kommt. Teile des Thrombus reißen ab und werden mit dem Blutstrom in ein Gefäß in der Lunge gespült. Mögliche Symptome sind Atemnot, Husten, Brustschmerzen oder Herzklopfen. Eine ausgedehnte Lungenembolie belastet das Herz und es droht ein akutes Herzversagen.

Behandlungsmöglichkeiten

Zur Therapie einer Thrombose kommen oft Gerinnungshemmer zum Einsatz, also Medikamente, welche die Blutgerinnung dämpfen (Antikoagulanzien, „Blutverdünner“). Bei Beinvenenthrombosen verschreibt der Arzt zudem individuell angepasste Kompressionsstrümpfe. Auch kommt eventuell eine Operation oder eine Auflösebehandlung des Thrombus (Lyse) in Frage.