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Internist, Kardiologe, Gastroenterologe, Diabetologe 1210 Wien
Herzkatheter (Koronarangiographie)
Die Koronarangiographie ist eine exakte Untersuchung der Herzkranzgefäße, welche in der Fachsprache als Koronararterien bezeichnet werden. Der Verlauf der Herzkranzgefäße und deren krankhafte Verengungen, die meist durch Gefässwandverkalkungen entstehen, können auf einem Röntgenbild sichtbar gemacht werden. Solche Verengungen liegen typischerweise bei einer Angina pectoris oder einem Herzinfarkt vor.
Zuerst wird ein Zugang zu einem arteriellen Blutgefäß in der Leiste oder am Arm geschaffen, um anschließend einen so genannten Katheter einzuführen. Dies ist ein wenige Millimeter dünner Schlauch, der mit einem Draht über die Hauptschlagader bis zum Herzen vorgeschoben wird. Die Katheterspitze kann mit verschiedenen Instrumenten versehen werden, was unterschiedliche Abklärungen und therapeutische Eingriffe möglich macht, je nach Beschwerden und Erkrankung des Patienten.
Zur genauen Abklärung der Ursache einer Angina pectoris oder eines Herzinfarkts wird durch den Katheter ein Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt. Das Kontrastmittel ist eine Art Farbstoff, der bei der Röntgenuntersuchung einen Kontrast gegenüber der Umgebung schafft und deshalb Strukturen erkennbar macht. Bei der Koronarangiographie werden also die Herzkranzgefäße mit Kontrastmittel gefüllt, und gleichzeitig wird ein Röntgenbild vom Herzen gemacht, sodass darauf der Verlauf und das Innere der Gefäße beurteilt werden können.
Die Herzkatheteruntersuchung ist insbesondere dann sinnvoll, wenn ein therapeutischer Eingriff erwogen wird, bei dem ein verengtes oder verschlossenes Herzkranzgefäß wiedereröffnet werden soll. Es kann dann zum Beispiel direkt nach der Angiographie an der Spitze des Katheters ein Ballon aufgeblasen und damit die Stelle einer Gefäßverkalkung aufgedehnt werden. Um diese Stelle offenzuhalten, wird meist eine Gefäßstütze, ein so genannter Stent, eingesetzt. Nach diesem Eingriff müssen Medikamente eingenommen werden, welche die Blutgerinnung hemmen. Dies senkt das Risiko, dass sich die eröffnete Stelle durch ein Blutgerinnsel wieder verschließt.
Die Koronarangiographie wird aber auch durchgeführt, um die Notwendigkeit oder Möglichkeit einer Bypass-Operation abzuklären. Dies ist in einigen Fällen ein alternativer Weg, um bei einer schweren Verengung eines Herzkranzgefäßes die Durchblutung des Herzmuskels wiederherzustellen. Dabei wird die Verengung der Koronararterie mit einem anderen Gefäß aus dem Körper, oft mit einer Beinvene, überbrückt. Neben der Koronarangiographie werden während der Katheteruntersuchung meist zusätzlich die Funktion der linken Herzkammer und die Klappenfunktion beurteilt. Dies gibt Aufschluss über eine allenfalls erfolgte Schädigung des Herzmuskels und der Klappenfunktion. Weiters kann Informationen zur Prognose der Herzerkrankung gewonnen auch das Risiko einer allfälligen Operation beurteilt werden.
Die Koronarangiographie wird im Spital in einer speziellen Abteilung durch erfahrene Fachärzte und entsprechendes Personal meist komplikationslos durchgeführt. Zur Kontrolle werden gleichzeitig ein EKG und laufend Röntgenbilder gemacht. Komplikationen wie z.B. Herzrhythmusstörungen werden sofort erkannt und durch die erfahrenen Fachkräfte behandelt.